Qualia
„…Die Angst, die Bilder, die Schmerzen, die häufig wiederkehrenden, empfundenen Berührungen - mit all dem muss ich mein Leben lang auskommen. Das alles wird niemals verschwinden.“
Mit diesen Worten endet Nadjas Anklage an den Mann, der sie in ihrer frühen Kindheit jahrelang schwer missbrauchte und vergewaltigte. Lange Zeit wollte Nadja nur vergessen, nicht wahrhaben, was da passierte. Doch die Folgen des Traumas lassen ein Vergessen nicht zu. Der Film begleitet Nadja auf ihrem Weg in die Aufarbeitung. Einem alltäglichen Kampf zwischen Verdrängung und Strategie, Emotion und Kontrolle - einer nicht enden wollenden Suche nach Ausdruck von Gefühlen. Und schließlich sind da viele Fragen: Fragen an die eigene Mutter, die von alledem nichts mitbekommen haben will, an die Oma, den Bruder. Wir tauchen tief ein, in eine Familienstruktur, in der über Generationen Missbrauch und Gewalt zur Tagesordnung gehörten. Langsam erschließt sich uns das Bild einer komplexen Traumastruktur die lange Zeit auch Teil Nadjas Normalität waren. Doch diesen Kreislauf hat sie durchbrochen.